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1. Grazer Philosophische Studien: Volume > 48
Gottfried Seebass Die konditionale Analyse des praktischen Könnens
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Der Freiheitsbegriff ist im Kern als ein Möglichkeitsbegriff zu verstehen, der die Rede von einem „Anderskönnen" voraussetzt. Eine Explikation dieses Könnens bietet die konditionale Analyse, der zufolge ,,x kann h tun" etwa soviel bedeutet wie ,,x wird h tun, wenn x will, daß h, und x wird -h tun, wenn x will, daß -h". In der Analytischen Philosophie wird sie zumeist mit Moore und dem britischen Empirismus in Verbindung gebracht. Sie hat jedoch einen viel älteren theologischen Ursprung. Obwohl schon immer gewichtige Einwände gegen sie vorgebracht wurden, hat sie ihre Anziehungskraft auf ,,kompatibilistische" Freiheitstheoretiker bislang behalten. Der Aufsatz fragt, warum das so ist und worin der zentrale Defekt der Analyse besteht. Er liegt weniger in ihrer notorischen Unfähigkeit zur Erfassung der Willensfreiheit. Wichtiger ist, daß der Sinn der Rede vom ,,Können" unspezifiziert bleibt. Schließt man die Lücke, zeigt sich, daß die Konditionalanalyse selbst jenes ,,Anderskönnen" voraussetzt, das sie verabschieden wollte, sc. das Bestehen ontologisch offener Alternativen.
2. Grazer Philosophische Studien: Volume > 48
Katalin Neumer Das wissende und wollende Subjekt in Wittgensteins Tractatus
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Der Aufsatz setzt sich mit der These, das Subjekt sei im Frühwerk Wittgensteins verschwunden, auseinander. In bezug auf das metaphysische Subjekt entdeckt er hier vielmehr eine ambivalente Rolle desselben, was u.a. von der willkürlichen Natur der Zeichensysteme einerseits, und andererseits von der These, man könne sich in der Logik nicht irren, herrührt. In bezug auf das wollende Subjekt meint die Autorin im Einklang mit manchen anderen Interpreten, es seien keine ausreichenden Gründe vorhanden, sein Verschwinden im Tractatus anzunehmen. In den Tagebüchern dagegen läßt sich wieder eher eine ambivalente Rolle des wollenden Subjekts entdecken.
3. Grazer Philosophische Studien: Volume > 48
H.W. Enders Epistemische Notationen: Resultate einer Antinomientheorie
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Epistemische Notationen ist als Bezeichnung einer Schreibweise wie viele andere in der Philosophie gebräuchlichen Darstellungsmöglichkeiten eine Ausdrucks- und Redeeinführung. Dieselbe steht für eine sprachstufen- und typentheoretische Beschreibungsaltemative, die sowohl mit natürlicher Sprache als auch mit logisch-mathematischen Kalkülen verträglich ist. Vier Merkmale haben besonderes Gewicht: 1. E-Notationen (= Epistemische Notationen) sind wirklichkeitsrepräsentativ; 2. mengentheoretisch; 3. typentheoretisch; 4. sprachstufentheoretisch. Die durch Kombination dieser Charakteristika entstehende „Abstraktionszange" erlaubt es, normalsprachlich nicht faßbare „Interpretationskonstrukte" zu ,,lokalisieren". Die Entstehungsgeschichte der ,,Epistemischen Notationen" ist daher eng mit der Theorie der Antinomienbildung verknüpft. Insofern ist dieser approach auch für antinomientheoretische Untersuchungenbesonders geeignet. Die sprachanalytische Verwendbarkeit dieses Ansatzes ist jedoch so allgemein, daß sich damit eine ganze Reihe schwer faßbarer philosophischer Probleme auf neue Weise analysieren lassen. Vor allem sind es Fragen der Bedeutung, Außersprachlichkeit und Selbstbezüglichkeit, die Begriffe wie ,,exakt", „genau" oder „beweisbar" ins Licht einer zwar ungewohnten, aber kritisch befruchtenden Perspektive rücken. Epistemische Notationen sind deshalb ein erster Schritt zu einer realistischeren Einschätzung unserer künftigen philosophischen Möglichkeiten.
4. Grazer Philosophische Studien: Volume > 48
Achim Stephan Theorien der Emergenz - Metaphysik oder?
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Emergenztheorien werden stets dann interessant, wenn orthodox monistische und orthodox dualistische Antworten auf metaphysische Fragen nach der Natur bestimmter Phänomene nicht überzeugen können. So ist der nichtreduktive Physikalismus, eine Spielart des synchronen Eigenschaftsemergentismus, eine Reaktion auf die vermeintlichen Schwierigkeiten mit ,,Brentanos Problem" und dem Qualia-Problem. Von den reduktionistischen Positionen unterscheidet sich der Eigenschaftsemergentismus durch die Behauptung, einige systematische Eigenschaften seien irreduzibel bezüglich der Eigenschaften und Relationen der Bestandteile des betrachteten Systems. Die Charakterisierung eines Phänomens als emergent erfolgt nach positivistischer Auffassung stets relativ zu einer Mikrostruktur und einer Theorie; daher sei es sinnlos, einen absoluten metaphysischen Begriff der Emergenz verwenden zu wollen. Dagegen spricht das „explanatory gap"-Argument für die Annahme absolut emergenter Eigenschaften. Ein absoluter Emergenzbegriff, der die Einwände der Positivisten ernst genug nimmt, wird vorgeschlagen.
5. Grazer Philosophische Studien: Volume > 5
Johann Götschl Brentanos Analyse des Zeitbegriffes
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Die Rekonstruktion von Brentanos Analyse des Zeitbegriffes zeigt, daß der Zeitbegriff sich nicht in mathematischen bzw. physikalischen Darstellungen erschöpfen kann, sondern vielmehr einer phänomenologischen bzw. epistemologischen Analyse bedarf Brentanos Theorie des Zeitlichen liefert hierfür ein Ordnungsschema, mit dessen Hilfe der Unterschied wie der Zusammenhang zwischen mathematisch-physikalischen und phänomenologischen Erkenntnisebenen erfaßt werden kann.
6. Grazer Philosophische Studien: Volume > 5
Stephan Körner Über Brentanos Reismus und die extensionale Logik
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Nach einem kurzen, kritischen Bericht über die Gründe, die Brentano zur Ablehnung der mathematischen Logik bewogen, wird gezeigt, daß seine (spätere) Analyse der logischen Urteilsformen sich in einem finiten Untersystem der exakten Prädikatenlogik interpretieren läßt. Es wird sodann ausgeführt, daß dieses logische System auch zur Formulierung seiner Relationstheorie geeignet ist - sofern man von der Kontinualrelation absieht. Dieser wird aber durch eine Erweiterung der Prädikatenlogik durch inexakte Prädikate genügegetan. Schließlich wird erklärt, wie Brentanos Auffassung der logischen Modalitäten als Urteilsmodi in diesem logischen System ausgedrückt werden kann. Eine kurze Nachbemerkung gilt dem Verständnis zwischen Brentanos Ontologie und der von ihr angeregten logischen Theorie.
7. Grazer Philosophische Studien: Volume > 5
Guido Küng Zur Erkenntnistheorie von Franz Brentano
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Brentano hat in seinen Analysen der Wahrnehmung zwei wichtige Punkte hervorgehoben: (a) daß die innere Wahrnehmung nur ein Bewußtsein "nebenbei" sei; und (b) daß die äußere Wahrnehmung ein räumlich Ausgedehntes (und nicht eine Idee) zum Objekt habe. Er ging aber nicht weit genug, sondern blieb dem Kartesianismus verhaftet, indem er die innere Wahrnehmung immer noch ein Erkennen nannte, und andererseits vom Objekt der äußeren Wahrnehmung sagte, daß es in Wahrheit gar nicht bestehe. Wenn man aber weiter geht und zugesteht, daß die sogenannte innere Wahrnehmung gar kein eigentliches Erkennen ist, und daß es im Gegenteil die äußere Wahrnehmung ist, welche die Wirklichkeit erkennt, dann wird es unmöghch, sich in der Erkenntnistheorie mit Descartes auf unmittelbare untrügliche Evidenz zu berufen. Descartes bleibt aber insofern im Recht, als es trotz allem sinnvoll bleibt, zur Rechtfertigung von Erkenntnissen auf die sogenannte innere Wahrnehmung zu verweisen.
8. Grazer Philosophische Studien: Volume > 5
Heiner Rütte Brentanos antinaturalistische Grundlegung der Ethik
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Die Arbeit untersucht und kritisiert Brentanos antinaturalistische, aber auch antiessentialistische Grundlegung der Ethik,d.h. des Prinzips der Richtigkeit bzw. Unrichtigkeit von Gemütsbewegungen, die Analogiesetzung zu den Urteilen, die Fundierungim Evidenzbegriff sowie bestimmte Konsequenzen für die moralische Fragestellung.
9. Grazer Philosophische Studien: Volume > 5
Rudolf Haller Brentanos Sprachkritik, oder daß "man unterscheiden muß was es (hier) zu unterscheiden gibt"
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Auf die Frage nach der Art und Weise von Abhängigkeitsverhältnissen, nach dem Begriffsapparat des Urteilenden und den beurteilten Gegenständen muß unterschieden werden, "was es (hier) zu unterscheiden gibt". Dabei werden die ontologischen Voraussetzungen von erkenntnismäßigen unterschieden. Die Aufgabe solcher Unterscheidungen kommt der Sprachkritik zu, der auch die Aufgabe übertragen wkd, alle 'entia', die nicht Dinge sind, bloßzulegen.
10. Grazer Philosophische Studien: Volume > 5
Klaus Hedwig Der scholastische Kontext des Intentionalen bei Brentano
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Im Ausgang vom historischen Scholastikbild Brentanos wird nach den Quellen und Interpretationshinsichten gefragt, die für Brentanos frühe und späte Fassung des Intentionalen leitend waren. Dabei zeigt sich, daß die Voraussetzung der Intentionalität in der aristotelischen Sachproblematik der Wahrnehmung liegt (De an. 424 al7), die Brentano mit dem scholastischen Begriff obiective interpretiert, einem Terminus, den Brentano von der Neuscholastik, aber auch von Descartes und dem spätmittelalterlichen Konzeptualismus her kannte. Es ist nun entscheidend, daß in dieser Terminologie nur ein sehr eingeschränkter Aspekt der scholastischen Intentionalität thematisch ist, der in seiner internen Problematik den Ansatzpunkt für alle späteren Reinterpretationen abgibt.
11. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
Róbert Somos Zwei Schüler Brentanos: Äkos von Pauler und Meinong
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Der Aufsatz skizziert kurz den Lebenslauf des ungarischen Philosophen Äkos von Pauler (1876-1933). Zweitens stellt er jenen Abschnitt seines Lebens dar, in welchem sich von Pauler mit der österreichischen philosophischen Tradition auseinandersetzte und anfreundete. Die Wichtigkeit dieser Richtung für ihn besteht darin, daß die Philosophie von allem Subjektivismus befreit werden muß, der zum Relativismus und Skeptizismus führt. Drittens wird die Beziehung zwischen Brentano und Pauler und die zwischen Meinong und Pauler erörtert. Die Brentanosche Intentionalitätslehre, die Konzeption der nach ihrem Wesen als richtig und rechtsverbindlich angenommenen Geltung und der Gedanke logischer Evidenz sind die Hauptelemente eines derartigen Objektivismus, den Pauler in den Jahren 1905-1910 angenommen hat. Der Einfluß Meinongs auf Pauler begann später und war seiner Natur nach viel technischer. Pauler nimmt die Gegenstandstheorie und den Begriff des Objektivs an. Seine reine Logik wird auf dem Rahmen der Gegenstandstheorie aufgebaut.
12. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
Evelyn Dölling Alexius Meinong: „Der blinde Seher Theiresias”
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Meinongs Leben vollzog sich in engen räumlichen Grenzen. Es scheint kaum von besonderen Höhepunkten gekennzeichnet zu sein. Als neunjähriger, im Jahre 1862, verließ er seine Geburtsstadt Lemberg und ging nach Wien, um dort die Schule zu besuchen und später deutsche Philologie und Geschichte zu studieren. Nach Abschluß einer Dissertation über Arnold von Brescia wandte er sich der Philosophie zu und habilitierte sich auf Empfehlung von Franz Brentano mit einer Arbeit über David Hume. Ein schweres Augenleiden, das sehr zeitig schon zu einer fast vollständigen Blindheit führte und das er mit großem Erfindungsreichtum vor Familie, Freunden und administrativen Einrichtungen zu verbergen suchte, hat sein Leben maßgeblich bestimmt. Meinongs weitere akademische Karriere, die Beziehungen zu seiner Frau Doris, zu seinen Freunden und Studenten werden unter besonderer Berücksichtigung seiner Sehschwäche nachgezeichnet.
13. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
Maria E. Reicher Gibt es unvollständige Gegenstände?
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In Über Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit entwickelt Meinong seine Theorie der unvollständigen Gegenstände. Der Begriff der Unvollständigkeit wird eingeführt mittels expliziter Bezugnahme auf den Satz vom ausgeschlossenen Dritten: Ein Gegenstand ist unvollständig genau dann, wenn für ihn der Satz vom ausgeschlossenen Dritten nicht gilt. M. a. W.: x ist unvollständig, wenn nicht für jede Eigenschaft P gilt, daß x P hat oder daß x P nicht hat. Alle existierenden und bestehenden Gegenstände sind vollständig; Gegenstände wie das Dreieck in abstracto oder der Gegenstand etwas Blaues sollen dagegen unvollständig sein. Meinong unterscheidet zwei Arten der Negation:(Ne) Es ist nicht der Fall, daß x p hat. (Externe Negation)(Ni) X hat nicht-P (Interne Negation)Meinong selbst stellt fest, daß in bezug auf die externe Negation der Satz vom ausgeschlossenen Dritten uneingeschränkt gültig ist. Um zu verstehen, was es heißt, daß ein Gegenstand unvollständig ist, erscheint es daher unumgänglich, Klarheit darüber zu gewinnen, was eigentlich mit der internen Negation zum Ausdruck gebracht wird. Es wird eine Interpretation der internen Negation vorgeschlagen, und es soll gezeigt werden, daß es gemäß dieser Interpretation überhaupt keine Gegenstände gibt, die unvollständig im Sinne Meinongs sind.
14. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
Rudolf Haller Zwei Vorworte in einem
15. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
Rudolf Haller Über Meinongs Wissenschaftstheorie
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Vermutlich durch Stumpf und eigene Mitarbeiter wie Mally angeregt, wählt Meinong erstmals 1909 Wissenschaftstheorie zum Thema einer Vorlesung (die Typoskriptunterlage dieses Kollegs ist im Ergänzungsband zur Gesamtausgabe wiedergegeben). Den Hauptteil der so dargelegten Theorie nimmt die Klärung der Begriffe der beiden Arten von Wissenschaften ein, die es überhaupt geben kann: Daseinsfreie und Wirklichkeits- oder Daseinswissenschaften. Alle Wissenschaften, mit Ausnahme der daseinsfreien Gegenstandstheorie, sind auf vollständige Gegenstände gerichtet, beziehen sich auf sie. Das Gebiet des Wirklichen wird erfüllt von physischen und psychischen Gegenständen. Es gibt aber das Gebiet der heimatlosen Gegenstände, die von keiner „beglaubigten Wissenschaft aufgenommen sind". Diese fallen in das Gebiet der Gegenstandstheorie, während sie in den etablierten Wissenschaften nur als Erfassungsmittel von Wirklichem involviert sind. Daseinsfreie Wissenschaften sind nach dem Prinzip der Unabhängigkeit des Soseins vom Sein (Mally 1903) Soseins Wissenschaften. Entscheidend ist angesichts der neuen Aufgabe der Wiederentdeckung unmöglicher und unvollständiger Gegenstände die daseinsfreie Betrachtungsweise der Gegenstandstheorie in bezug auf alle Arten von Gegenständen.
16. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
J. C. Nyíri Palágyis Kritik an der Gegenstandstheorie
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Der ungarische Philosoph Melchior (Menyhert) Palägyi hatte niemals eine unmittelbare Kritik der Meinongschen Philosophie verfaßt; 1902 erwog er sogar die Möglichkeit, sich bei Meinong zu habilitieren. Dennoch ist die Gegenstandstheorie Meinongs durch die von Palägyi aufgebaute, sprachphilosophisch begründete Widerlegung des logischen Objektivismus eines Bolzano oder Husseri an sich zweifellos ebenfalls berührt. Palägyis Kritik an dem modernen Piatonismus, durch Herder, Max Müller und vermutlich Nietzsche beeinflußt, die bezüglichen Argumente des späteren Wittgenstein und von Eric Havelock in gar mancher Hinsicht vorwegnehmend, ist weitgehend unbekannt und unbeachtet geblieben. Indem der Aufsatz die Prinzipien dieser Kritik nun eben auf die Gegenstandstheorie anwendet, sollen gewisse grundsätzliche Züge der Meinongschen Begriffsbildung in einer geschichtlich angemessenen Weise kritisch beleuchtet werden.
17. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
Michele Lenoci Meinongs unvollständige Gegenstände und das Universalienproblem
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Es werden die Fragen gestellt: (1) was sind unvollständige Gegenstände und wie sind sie gekennzeichnet; (2) wie beziehen sich die unvollständigen Gegenstände auf die Eigenschaften, die sie nicht besitzen; und (3) wie beziehen sich die unvollständigen Gegenstände auf jene Eigenschaften, die sie besitzen; und mögUche Antworten diskutiert. Die Beziehung zwischen unvollständigen Gegenständen und dem Prinzip des ausgeschlossenen Dritten wird untersucht und das Problem näher beleuchtet, wie es möglich ist, jene Gegenstände anzunehmen, ohne das Prinzip notwendig zu verletzen.
18. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
Karl Schuhmann Der Wertbegriff beim frühen Meinong
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Für den frühen Meinong gilt das „Prinzip der Relativität des Werts": Werte sind nicht Eigenschaften von Gegenständen, sondern subjektive Gefühlsantworten auf solche Eigenschaften. Dabei ist es nicht so sehr der einzelne Gefühlsakt, sondern die ihm zugrundeliegende Gefühlsdisposition des Individuums oder sogar der Gemeinschaft, welche den Wert von etwas ausmacht. Die Beziehung der Gefühlsdisposition zum Objekt wird durch das darauf bezügUche Urteil vermittelt. Sofern Meinong im Lauf seiner Entwicklung nicht das Objekt, sondern das Objektiv als den eigentlichen Urteilsgegenstand herausstellt, bedarf weniger der subjektive und relative Ansatz seiner Werttheorie einer Revision, sondern ist diese als Lehre von den Werten als Sachverhaltselementen weiter auszubauen.
19. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
Wilhelm Baumgartner Wertpräsentation
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Wertpräsentation ist Teilbegriff der Werttheorie, die sich in kritischer Absicht mit begründeter und begründender Sicht von Wert(vollem), und Bewerten befaßt. Die Auffassung von ,Wert' oszilliert zwischen Wert als (idealem) für sich bestehendem Bereich und dem (psychologischen) Erfassen von etwas, dem Wert zugesprochen wird. Alexius Meinong schlägt als Vermittlung vor, (a) daß die Untersuchung hier selbstredend von der Tatsache des Werthaltens auszugehen hat, daß Wert aber nicht nur im faktischen Werthalten, sondern vielmehr im „Werthgehalten werden-können" besteht; (b) daß etwas (zunächst) da sein muß, das Wert für sich hat und von dem jemand Wert aussagt, m. a. W. ein intentionales Treff-Verhältnis besteht zwischen Präsentiertem (Gegenstand, Wert am Gegenstand) und Präsentation (Erfassen des Gegenstands mit seinem ihm zugeschriebenen Wert). - Diese intentionale Verschränkung von Wert und Werthalten gibt Anlaß zu weiteren Fragen.
20. Grazer Philosophische Studien: Volume > 50
Marie-Luise Schubert Kalsi Apriorische Elemente im Denken
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In loser Anlehnung an Meinong wird untersucht, ob sich in unserem Denken apriorische Elemente finden. Solche Elemente können nur abstrakt, das heißt, begrifflich sein. Der Aufsatz beleuchtet dieses Thema anhand zweier Fragenkomplexe: (1) der Frage, ob es apriorische Begriffe gibt. Diese Frage wird anhand der drei Aspekte Abstrakfion, „naturgemäß" apriorische Begriffe, zusammengesetzte oder durch Definifion konstruierte Begriffe diskufiert. Und (2) anhand apriorischer Überlegungen, die keinen Anspruch auf Wissen erheben, aber dennoch die Annahme apriorischer Elemente nahelegen: Diese Überlegungen können sich auf den wissenschaftlichen Bereich beziehen, aber auch nur auf den der Fiktion.