Grazer Philosophische Studien

Volume 33/34, 1989

Aldo Gargani
Pages 67-84

Wittgensteins ethische Einstellung

Es gibt eine enge Verbindung zwischen Wittgensteins ethischer Einstellung und seiner Ablehnung des philosophischen Theoretisierens. Wittgenstein betrachtet es als Aufgabe des Menschen, in sich selbst mit Mut hinunterzusteigen, um durch eine sprachliche Analyse seine innere Natur zu enthüllen. Wittgenstein arbeitet den Unterschied zwischen oberflächlichen und tiefergehenden ethischen Einstellungen als sprachphilosophischen Unterschied zwischen Oberflächengrammatik und Tiefengrammatik heraus. Die von Wittgenstein so bezeichnete Oberflächengrammatik ruft die grammatischen Täuschungen hervor, die für die Sublimierung und Idealisierung der philosophischen Theorien verantwortlich sind.