Grazer Philosophische Studien

Volume 27, 1986

Heinz Dieter Heckmann
Pages 125-154

Was sind Sinnesdaten?
Überlegungen Zum Ontologischen Status Und Zur Semantischen Repräsentation Des Sinnlichen Gehaltes Des Nichtkognitiven Sinnlichen Bewusstseins

Für die Sinnesdatenphilosophie sind zwei Behauptungen zentral: (1) Der sinnliche Gehalt des sinnlich-perzeptiven Bewußtseins ist gegenständlich oder objektual aufzufassen, d.h. es gibt Sinnesdaten oder phänomenale Gegenstände mit phänomenalen Beschaffenheiten; (2) Das sinnlich-perzeptive Bewußtsein ist nach dem Modell: Subjekt — zweistelliges Prädikat — Objekt zu analysieren, d.h. Sinnesdaten sind uns als Objekte unseres sinnlich-perzeptiven Bewußtseins unmittelbar gegeben. Die Annahmen (l)und (2) führen in philosophische Aporien. Es ist jedoch möglich, den sinnlichen Gehalt des sinnlich-perzeptiven Bewußtseins nicht-gegenständlich aufzufassen und nach einem Modell zu analysieren, welches eine solche Vergegenständlichung und die damit verbundenen Probleme vermeidet. Die sich gegen ein solches nicht-objektuales oder adverbiales Analysemodell erhebenden phänomenologischen und semantischen Einwände lassen sich entkräften.